2020-05-17 Pfarrerin Hanna Schramm
(Wenn du Gottesdienst mit diesem recht ausführlichen Entwurf feierst, bist du frei nur die Teile zu feiern, die du benutzen magst.)
Beginn
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Amen
Der Spruch für diesen Sonntag steht im Brief des Paulus an die Galatar (Gal 6,2) “Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.” Er fordert uns dazu auf, uns dem anderen zuzuwenden, sie und ihn, besser kennenzulernen, seine Sorgen und Ängste zu verstehen und Empathie zu entwickeln und dadurch Gefühle der Ablehnung und Feindlichkeit abzubauen.
Psalm 42,2-6
Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, – so schreit meine Seele, Gott, zu dir.
Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. – Wann werde ich dahin kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue?
Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, – weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott?
Daran will ich denken und ausschütten mein Herz bei mir selbst: – wie ich einherzog in großer Schar, mit ihnen zu wallen zum Hause Gottes mit Frohlocken und Danken in der Schar derer, die da feiern.
Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? – Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er mir hilft mit seinem Angesicht.
Eingangsliturgie
Gloria Patri
Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immer dar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Moment der Schuldbekenntnis (Versöhnungsgebet von Coventry)
Alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten. (Römer 3, 23)
Den Hass, der Mensch von Mensch trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse,
Vater, vergib.
Das Streben der Menschen und Völker zu besitzen, was nicht ihr Eigen ist,
Vater, vergib.
Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet,
Vater, vergib.
Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der Anderen,
Vater, vergib.
Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlinge,
Vater, vergib.
Die Gier, die Frauen, Männer und Kinder entwürdigt und an Leib und Seele missbraucht,
Vater, vergib.
Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott,
Vater, vergib.
Seid untereinander freundlich, herzlich und vergebet einer dem anderen, wie Gott euch vergeben hat in Jesus Christus. (Epheser 4, 32)
Kyrie
Kyrie Eleison – Herr, erbarme dich.
Christi Eleison – Christus, erbarme dich.
Kyrie Eleison – Herr, erbarm dich über uns.
Gloria:
Ehre sei Gott in der Höhe. – Und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen.
Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade. Darum das nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefallen Gott an uns hat. Nun ist gross Fried ohn Unterlass, all Fehd hat nun ein Ende.
Tagesgebet
Barmherziger Gott,
Wo sollten wir hin, wenn es kein Verstehen und Verzeihen gäbe, sondern nur Kälte und Härte und Lauheit?
Gib uns Anteil an der Weite deines Herzens. Lass uns Barmherzigkeit finden und üben, wie du sie uns erweist in Jesus Christus. Amen
Lesungen
Gen 50,15-21 (Übersetzung Lutherbibel 2017)
15 Die Brüder Josefs aber fürchteten sich, als ihr Vater gestorben war, und sprachen: Josef könnte uns gram sein und uns alle Bosheit vergelten, die wir an ihm getan haben. 16 Darum ließen sie ihm sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tode und sprach: 17 So sollt ihr zu Josef sagen: Vergib doch deinen Brüdern die Missetat und ihre Sünde, dass sie so übel an dir getan haben. Nun vergib doch diese Missetat uns, den Dienern des Gottes deines Vaters! Aber Josef weinte, als man ihm solches sagte. 18 Und seine Brüder gingen selbst hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte. 19 Josef aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Stehe ich denn an Gottes statt? 20 Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk. 21 So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen. Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen.
Lukas 6,36-42 (Übersetzung Lutherbibel 2017)
36 Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. 37 Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben.
38 Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen.
39 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis: Kann denn ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?
40 Ein Jünger steht nicht über dem Meister; wer aber alles gelernt hat, der ist wie sein Meister.
41 Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken im eigenen Auge nimmst du nicht wahr?
42 Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, danach kannst du sehen und den Splitter aus deines Bruders Auge ziehen.
Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.
Lied EG 428 Komm in unsre stolze Welt
1. Komm in unsre stolze Welt, Herr, mit deiner Liebe Werben. Überwinde Macht und Geld, lass die Völker nicht verderben. Wende Hass und Feindessinn auf den Weg des Friedens hin.
2. Komm in unser reiches Land, der du Arme liebst und Schwache, dass von Geiz und Unverstand unser Menschenherz erwache. Schaff aus unserm Überfluss Rettung dem, der hungern muss.
3. Komm in unsre laute Stadt, Herr, mit deines Schweigens Mitte, dass, wer keinen Mut mehr hat, sich von dir die Kraft erbitte für den Weg durch Lärm und Streit hin zu deiner Ewigkeit.
4. Komm in unser festes Haus, der du nackt und ungeborgen. Mach ein leichtes Zelt daraus, das uns deckt kaum bis zum Morgen; denn wer sicher wohnt, vergisst, dass er auf dem Weg noch ist.
5. Komm in unser dunkles Herz, Herr, mit deines Lichtes Fülle; dass nicht Neid, Angst, Not und Schmerz deine Wahrheit uns verhülle, die auch noch in tiefer Nacht Menschenleben herrlich macht.
Predigt
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes seien mit uns allen.
0. Predigttext
17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann.
18 Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.
19 Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5.Mose 32,35): »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.«
20 Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, so gib ihm zu essen; dürstet ihn, so gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln« (Sprüche 25,21-22).
21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
I.
„Liebe ist lauter“, so sagt die Aktivistin und Autorin Tupoka Ogette in einem Gespräch mit der Journalistin Alice Hasters (Das ganze Gespräch im Podcast von Tupoka Ogette: https://tupodcast.podigee.io/11-neue-episode). Beide Frauen haben ein Buch über den Rassimus in Deutschland geschrieben und in den letzten Wochen sehr viel Aufmerksamkeit für ihre Arbeit erhalten. (Tupoka Ogette: Exit Racism https://www.exitracism.de/ und Alice Hasters: Was weisse Menschen über Rassimus nicht hören wollen aber wissen sollten https://open.spotify.com/artist/6Q9TEp2IQdMNmq3WwMrerS). Beide sind Deutsche, dort geboren und aufgewachsen und sie bezeichnen sich als „black people of color“, Personen die einen Anteil in ihren Familie haben, der afrikanischen Ursprungs ist. Sie kennen nicht nur die traurige Realität des Rassimus, weil sie ihn aufgrund ihres Aussehens erlebt haben. Sie haben sich auch wissenschaftlich damit auseinandergesetzt. Sie sind Expertinnen, Alice Hasters als Journalistin und Tupoka Ogette als Aktivistin und Antirassimustrainerin. Beide haben sich entschieden ihr Wissen zu teilen, weil sie den Rassismus beseitigen und Menschen dazu inspieren möchten eine Welt ohne Diskrimination, aber mit Gleichheit und Vielfalt zu entwickeln. Beide erzählen von der grausamen Realität des Rassismus, der immer noch viel Ungerechtigkeit, tiefe Wunder, Leid, mangelndes Selbstvertrauen, Ausschluss, fehlende Chancen, Stereotipen und Nachteile für people of color verursacht. Hasters und Ogette zeigen in zahlreichen konkreten Beispielen, dass der Rassimus eine Art und Weise die Welt zu sehen und zu konstruieren ist, die in jedem von uns steckt und die wir oftmals reproduzieren ohne zu merken, was das für Auswirkungen hat. Tupoka Ogette beschreibt den Zustand des Nicht Wahrnehmens der rassistischen Strukturen und Handelns als „Happyland“, aus dem wir ausreisen müssen, um auf nicht-rassistischen Weise handeln zu können. Sie ist überzeugt, dass das möglich ist, denn, wie sie in der Einleitung zu ihrem Buch „Exit racism“ sagt, glaubt sie daran , „dass die meisten Menschen gut sein wollen, ich glaube daran dass die meisten Menschen Gerechtigkeit und Fairness als Werte schätzen und nach ihnen leben wollen.“
Diese Worte haben mich sehr bewegt. Sie glaubt an die Liebe und an unsere Sehnsucht danach gute Menschen zu sein. Diese Überzeugung gibt ihr Kraft und langen Atem, um nicht die Arme hängen zu lassen. Auf diesem Fundament führt sie ihre Aufklärungsarbeit mit viel Geduld und Empathie durch, dabei ist sie auch transparent, zeigt ihre Gefühle und Zerbrechlichkeit und Grenzen bei dieser Problematik. Und immer mehr Menschen lassen sich auf das rassimuskritische Denken ein und fangen an, Tupoka Ogette zu verstehen. Es wird deutlich, dass sie und viele Aktivisten den richtigen Ton anschlagen und den Nerv treffen der zum Nachdenken über Rassimus anregt und Empathie people of color gegenüber wecken.
II.
„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“ schreibt Paulus an die Gemeinde in Rom, von den Worten Jesu und jüdischer Weisheit inspiriert. Es ist aber schwierig dieses Paradigma anderen Personen aufzudrücken. Ich kann über diese Worte nicht als einen guten Ratschlag oder gar als Ermahnung predigen. Das wäre herablassend und unsensibel.
Was weiss ich schon von dem Bösen, was der andere erlebt? Ich denke an den Rassimus, an die Unterdrückung, die Diskriminierung, ich denke an die Brutalität und Agressivität mit der Kriminelle vorgehen. Ich es gibt so viele Arten und Weisen anderen etwas Schlechtes anzutun. Es ist zu einfach zu sagen: „Halte die andere Wange hin. Du wirst schon sehen, dass der andere überrascht sein wird und sich von dir abwenden wird.“ Wir wissen, dass die Realität anders aussieht. Unsere Kapazität Unterdrückung, Gewalt und Missbrauch auszuhalten sind begrenzt. Und diejenigen, die Gewalt auf den anderen ausüben und Schaden zufügen, tun es zumeist ohne sich bewusst zu sein oder blenden auf systematische Art und Weise das Leiden des anderen aus und darum nutzen sie die Schwachheit und Güte ihres Opfers aus und realisieren ihre schädigende Tat ohne sich zu bremsen.
Auch in der Geschichte wird uns gezeigt, dass grosse Aktivisten, die von den Worten Jesu und Paulus inspiriert wurden und für den friedlichen Widerstand warben, um die Gewaltspirale zu stoppen, Mohandas Karamchand Gandhi und Martin Luther King, aufgrund dieser Überzeugung mit ihrem Leben gezahlt haben.
Vor der Bosheit und der Gewalt sind wir schwach und diejenigen, die Boshaftigkeit und Gewalt erleben, haben alles Recht, um sich schlecht zu fühlen, frustriert, traurig, wütend, angeekelt, angewidert, enttäuscht gegenüber ihren Tätern zu sein und dürfen sich auch verteidigen und Gerechtigkeit einfordern. Niemand kann da auch noch dazu gezwungen werden das Gute zu tun. Wie soll das gehen, wenn man so viel Bosheit und Schlechtes erfahren hat?
III.
„Überwinde das Böse mit Gutem.“
Es gibt dennoch Menschen, die sich für diesen Weg entscheiden und in diesem Glaubensbekenntnis Kraft erhalten, so wie Tupoka Ogette, Alice Hasters und viele andere. Trotz der negativen Erfahrungen, trotz der Frustration, der Wut im Bauch, des Unwohl Fühlens, trotz der Fehlschläge in der Geschichte glauben sie an das Gute im Menschen.
Was könnten die Gründe sein?
Ich möchte auf zwei Aspekte eingehen:
1)
Tupoka Ogette sagt in einem Interview, dass es eine Zeit in ihrem Leben gab, in der sie viel Wut und Unwohlsein gespürt hat. Sie sagte sich selbst, dass es nicht so weiter gehen kann und sie was dagegen tun müsste, so enstand in ihr die Idee über den Rassimus aufzuklären und people of color zu stärken (empowerment). (https://youtu.be/LgL2xEEXncU) – Tupoka Ogette schlug den Weg „Das Böse mit Gutem zu überwinden“ freiwillig ein, weil die Entscheidung in ihr selbst herangewachsen war. Und weil Liebe eindeutig zu ihrem Leben gehört. Die Liebe zu ihrem Partner, ihren Kindern, Eltern… „Liebe ist lauter!“ (Ich sage das, weil das aus den Aussagen die sie über geliebte Menschen macht, heraushöre.) Man kann das Gute tun und das Böse dabei überwinden, wenn man Liebe hat, wenn man liebt und geliebt wird.
2)
Sich auf diesen Weg einlassen, heisst nicht zu schweigen, das Böse hinzunehmen oder zu ignorieren. Es heisst nicht, dem Bösen hilflos ausgeliefert zu sein. Nein. Wer diesen Weg geht, kann und muss das Böse identifizieren und beim Namen nennen. Beide Ogette und Haster und viele, viele andere haben das getan und tun es und kämpfen für Räume, in denen über Rassimus geredet wird. Beide streben Veränderungen an und sind dabei sehr klar und ehrlich. Sie benennen die Dinge beim Namen.
Ich komme auf Gandhi und King zurück. Für sie war die der gewaltfreie zivile Widerstand eine Methode, um etwas zu erreichen: die Situation derer zu verbessern, die nicht erhört wurden, die ausgenutzt, diskriminiert und ausgegrenzt wurden.
Dabei waren sie nicht naiv oder leichtgläubig. Sie wussten, dass Kämpfen ohne Waffen viel Geduld gedarf und auch Rückschläge beinhaltet. Sie wussten, dass dieser Weg ihnen das Leben kosten konnte. Aber, ihr Vertauen in den Verzicht auf Gewalt, in dieses ethische Gebot Jesu, war grösser. Und trotz ihres gewaltsamen Todes, hat ihre Überzeugung und ihr Glaube die Menschen bewegt und die Welt verändert und inspiriert immer noch viele Aktivisten über alle Schwierigkeiten und Fehlschläge hinaus.
Ich denke an Jesus, als er gekreuzigt wurde, liess er seine Arme nicht Hängen, im Gegenteil er streckte seine Arme am Kreuz aus um die Bosheit zu umarmen.
„Das Böse mit dem Guten überwinden.“
Das bedeutet für jeden etwas anderes:
Für die Eine heisst das, über die schlechten Erfahrungen zu reden und die Stimme zu erheben, für den Anderen Geduld und Nachsicht zu entwickeln. Für den Nächsten anzufangen zu zuhören und zu verstehen. Für wieder die Nächste aus dem toxischen Umfeld auszubrechen und Abstand zu nehmen. Für einen Anderen denen zu Hilfe zu eilen, die von Gewalt bedroht sind. Für wieder einen Anderen die richtigen Worte zu finden, um Augen und Herzen zu öffnen, für die Nächste jemanden zu helfen der geschädigt wurde.
Jede und jeder ist an einem anderen Punkt auf diesem Weg.
Ich wünsche uns, dass Gott in uns Leidenschaft und Überzeugung für das Gute weckt und uns Weisheit gebe zwischen dem Guten und dem was Schaden verursacht zu unterscheiden.
Und der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus.
Lied EG 416 O Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens
O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
daß ich Liebe übe, wo man sich haßt,
daß ich verzeihe, wo man sich beleidigt.
daß ich verbinde da, wo Streit ist.
daß ich die Wahrheit sage, wo der Irrtrum herrscht,
daß ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt,
daß ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
daß ich dein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
daß ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.
Herr, laß mich trachten: nicht daß ich getröstet werde,
sondern, daß ich andere tröste,
nicht daß ich verstanden werde,
sondern daß ich andere verstehe;
nicht daß ich geliebt werde,
sondern ich andere liebe.
Denn wer da hingibt, der empfängt,
wer sich selbst vergißt, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben.
Gebet
Gott der Liebe,
Dein Sohn Jesus Christus kam, um das Böse mit Gutem und den Hass mit Liebe zu überwinden.
Jesus hat das Unrecht nicht kalt gelassen. Er hat die Arme nicht hängen lassen als er am Kreuz starb. Im Gegenteil, er hat sie ausgestreckt, um alle aufzunehmen.
Wir danken dir für alle die den Weg der Gewaltlosigkeit eingeschlagen haben und in ihm gehandelt haben. Sie sind mutig voran geschritten und haben auf friedliche Art und Weise zivilen Ungehorsam geleistet.
Wir bitten dich, lass uns die Macht und Kraft der Liebe, der Resilienz, der Fürsorge und Zärtlichkeit spüren.
Wir bitten dich, verwandle unsere Angst, unsere Wut, unseren Hass in Neugier, Mut, Verständnis und Fürsorge.
Wir bitten dich, öffne unsere Augen und mach uns sensibel für den Hass, die Diskrimination und Gewalt, die so viele Menschen erfahren. Stupse uns aus unserer Konfortzone.
Wir bitten dich für alle, die unter Diskrimination und Ausschluss leiden. Hilf uns, uns für Gerechtigkeit und Chancengleichheit einzusetzen.
Wir bitten dich für Opfer von Gewalt und Agression, wir denken vor allem an Kinder, Frauen und diskriminierte Menschen.
Wir bitten dich für diejenigen, die in Kriegssituation leben und Waffenkonflikten ausgesetzt sind.
Wir bitten dich für alle, die ihr Leben aufgrund von Gewalt verlieren, wir bitten dich für ihre Angehörigen.
Wir bitten dich für alle Opfer von struktureller Gewalt.
Das sind alles furchtbare Erfahrungen, die tiefe Wunden hinterlassen und grosse Trauer, Angst, Wut und Schmerzen verursachen.
Mach, dass alle Opfer angehört und verstanden werden, dass wir Räume schaffen, in denen darüber geredet und Gefühle zum Ausdruck gebracht werden können.
Wir bitten dich, gibt Kraft, Geduld und positive Erfahrungen, um den Hass in Resilienz und Frieden zu verwandeln.
Wir bitten dich für die, die krank sind, und ihre Angehörigen und Pfleger.
Wir bitten dich, schenke uns Geduld, damit wir weiterhin zu Hause bleiben.
Wir bitten dich für diejenigen, die unter den starken Regenfällen leiden und deren Häuser überschwemmt wurden.
Wir danken dir und bitten dich für alle, die aus ihren Häusern gehen müssen, um zu arbeiten.
Wir danken dir und bitten dich für alle die soziale und solidarische Arbeit leisten, ob in den Gemeinschaftsküchen, bei der Verteilung von Gütern oder durch Spenden.
Es gibt noch so viel mehr, was wir vor dich bringen wollen. Leid und Freud:
Raum, um eigene Bitten und Dank vorzubringen.
Alles, was uns mit Sorgen erfüllt, bringen wir vor Gott mit den Worten, die Jesus uns gelehrt hat:
Vater unser im Himmel, geheiligt, werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen; denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen
Der Herr segne dich und behüte dich, der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig. Derr Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden. Amen.
Lied 432 Gott gab uns Atem, damit wir leben
1. Gott gab uns Atem, damit wir leben. Er gab uns Augen, dass wir uns sehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehn.
2. Gott gab uns Ohren, damit wir hören. Er gab uns Worte, dass wir verstehn. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön.
3. Gott gab uns Hände, damit wir handeln. Er gab uns Füße, dass wir fest stehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehn.